mystische Mythen

Stockfinster und eisig kalt war es am Start im Brunni um 05.46 Uhr. Im Lichtkegel der Stirnlampe war schemenhaft die Aufstiegsspur zu erkennen. Sie wurde glücklicherweise nur etwas mit Neuschnee bedeckt und ich sank bei jedem Schritt nicht allzu tief ein. Es ist seltsam und schön so alleine durch den Schnee zu stapfen und obwohl ich bereits mehrmals hier hochgestiegen war, kam mir Einiges im Dunkeln unvertraut und fremd vor. Nach eineinhalb Stunden erreichte ich den Grat und freute mich über die anbrechende Dämmerung und das zaghafte Licht.

Immer wieder eindrücklich auf einem Grat anzukommen und die andere Seite zu erblicken. Es ist auch diese Neugier, welche anstachelt einen Grat, einen Gipfel, einen Pass zu erklimmen … um Rauszufinden was dahinter kommt …

Die Pastellfarben frühmorgens gefallen mir ganz besonders. Ich suchte nach passenden Vordergründen, vergass die Zeit beim Staunen und Fotografieren, und geriet in Stress doch noch den Sonnenaufgang zu erwischen ;)

Eilig machte ich mich auf den weiteren Aufstieg und schwupps guckte die Sonne bereits über den Bergkamm neben dem Druesberg. Bessere Planung beim nächsten Mal!!!

Die Aussicht vom Furggelenstock ist immer wieder wunderprächtig und fordert ein Pano! Die beiden Mythen trumpfen nicht gerade auf mit Grösse in Höhenmetern. Ihre Grösse spielen sie dennoch aus, hängen sogar als Riesenbild im Nationalratssaal in Bern. Sie sind sehr fotogene Berge, weitherum zu sehen mit ihrem unverkennbaren Profil. Freistehend und markant präsentieren sie sich von allen Seiten gut und stehen stoisch da als übriggebliebene Inseln der vergangenen Eiszeiten.

Beim Abstieg folgte ich meinen Spuren zu der kleinen Schneeverwehung vom frühen Morgen, interessant wie ganz anders derselbe Standort im vollen Tageslicht wirkt.

Für einmal wieder richtig Winter! Durch den tiefverschneiten Wald zu stapfen ist ein wunderbares Gefühl.