im blauen Bauch des Gletschers

Vor vielen Jahren, damals noch mit der JO des SAC, stand ich schon mal in einer Gletscherhöhle. Die besondere Atmosphäre inmitten des blauen Eises ist mir auch nach Jahrzehnten noch präsent. Deshalb freute ich mich ganz besonders, diese Stimmung in diesem Jahr mit guter Fotoausrüstung erneut zu erleben und diesmal auch festzuhalten.
Die grosse Faszination kommt wohl auch auch aus dem Wissen um die Vergänglichkeit dieser Naturschönheit. Gespiesen von drei Gletscherströmen öffnet sich bereits seit etlichen Jahren eine begehbare Grotte, ein einzigartiger Eispalast. Die Eingangshalle wirkt fast sakral und die Besucher werden ganz automatisch langsamer und stehen staunend und ehrfürchtig da. In diesem Blogbeitrag nehme ich euch mit in die schillernde Unterwelt, in den blauen Bauch des Gletschers.

Auf Schneeschuhsohlen sind wir 2,5 Stunden hochgestapft an den Gletschermund. Über verschiedene Höhenstufen durchwandern wir das schöne Tal, ringsum begrenzt durch mächtige 4000er.

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Die Gletscherhöhle ist von Mitte Dezember bis Mitte März ohne grösseres Risiko begehbar. Sobald es wärmer wird, beginnt die Eisschmelze und das Risiko von Wassereinbrüchen steigt.

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Die Eingangshalle ist grossartig! Eine vielfarbige, strukturierte Eisdecke wölbt sich über den Gletscherabfluss.

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wie moderne Kunstwerke liegen Eisskulpturen drapiert auf dem Sandboden. Ein erster Appetitmacher auf das Eiswunder, das noch folgt.

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Dem plätschernden Bach entlang geht es rund 100m in die Höhle, um die Ecke in den hinteren Teil der Höhle, dem blauen Bauch des Gletschers.

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Oft hilft ein Mensch im Bild die Dimensionen ins rechte Licht zu rücken. Über den ganzen Tag verteilt befanden sich zirka 20 Besucher in der Grotte.

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Fasziniert von Farben und Formen, haben wir das Stativ aufgestellt, Belichtung ausprobiert und erste Bilder geschossen … da …

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… erscheint eine Hand, ein Handy und Junge Leute ;) sie quetschen sich durch die Eislücken, klettern hoch und machen Selfies

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Der hintere Höhlenbereich ist absolut faszinierend. Durch Spalten fällt nur wenig Licht und das Eis schimmert in Aquamarin, Blau und türkis.

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Wellenartige Formen, Licht und Schatten begeistern das Fotografinnenherz und die klammen Finger gehen ganz vergessen.

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In diesem blaugedämpften Licht fühlen wir uns zeitweise wie unter Wasser und der Welt entrückt.
Dank Stativ und guter Kamera kann auch bei diesen Lichtverhältnissen fotografiert werden.

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Nach rund zwei Stunden Fotografieren tauchen wir aus der Höhle auf, machen uns auf den Rückweg im Wissen, dass wir am nächsten Tag erneut in dieses Naturwunderwerk eintauchen werden.

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Über Nacht hat es geschneit und als Allererste schnallen wir die Schneeschuhe an und stapfen durch den fluffigen Neuschnee.

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Ein zauberhaft verschneiter Tag erwacht und das Tal liegt ruhig und unberührt vor unseren Füssen.

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Selbst mit dem Weitwinkel 14-24 gelingt es nur annähernd die Grösse der hinteren Höhle zu erfassen

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Die Formen des Eises sind sehr unterschiedlich, von Kuben, sanften Wellen bis zu Nadeln.

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Das Eis wirkt wie glattpoliert und schimmert sanft

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über uns liegen bis zu 40m blaues Eis

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Am ersten Tag sind die Details viel zu kurz gekommen, ich war so überwältigt von der Grösse und dem Lichtspiel.

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Die Decke wirkt, als hätte der Eisverkäufer seine Kugeln abgestochen ;) es sieht sanft und wie gekachelt aus.

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Wie Jahresringe liegen die Eisschichten da, blank poliert und glänzendleuchtend wie ein Edelstein. Dem Glaziologen erzählen sie unendliche, spannende Geschichten.

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Bald wird wieder Ruhe einkehren in der Gletschergrotte, zu gefährlich ist das Betreten in der wärmeren Jahreszeit. Da wird die Höhle bestimmt ummöbliert bis kommenden Dezember.

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Am zweiten Tag verbrachten wir sage und schreibe vier Stunden in der blauen Eisgrotte, geflasht von Formen, Licht und Farbe.

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Ein zugeschneiter Gletscher wirkt weit weniger bedrohlich als im Sommer bei sichtbaren Spalten und Eisabbrüchen.

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Katharina Trittenbach

Wooow, so wunderwunderschön!!! Bin richtig gflasht vo dine Bilder! Mues es einzigartigs Erläbnis gsii sii wo du niemeh wirdsch vergässe! Glg Katharina

Beat Bornhauser

wo die Realität ins Fiktionale, resp. Surreale kippt…..
Phantastische Bilder, die wir sonst nicht so sehen.

Fotografieren wir das Innenleben der Gletscher oder das Antarktikeis
aus der Taucherperspektive……
solange es noch Gletscher und Eis gibt auf unserer Erde.

Andrea

Wow, ganz tolle Bilder und bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Danke dir für den spannenden Bericht!

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